RADIKALE EHRLICHKEIT

Ein erster Versuch die Pandemie durch die Brille von enhance+ zu betrachten

Wie die Pandemie unser Leben und Wirtschaften verändern wird, haben wir bereits in unserem letzten Blog-Beitrag - ZUKUNFT NEU DENKEN - vom 23.03.2020, ausführlich beschrieben. Heute möchten wir einen ersten "radikal ehrlichen Blick" auf die vergangenen vier Wochen der Isolation werfen und dabei die Entscheidungskomplexität verdeutlichen, welcher die Regierungen dieser Welt ausgesetzt sind. Da es bekanntlich immer leichter ist, über andere (Dritte) zu sprechen, als über sich selbst, haben wir uns erlaubt, diesbezüglich ein erstes Learning für die Zukunft zu analysieren.

 

Das Coronavirus bewegt weltweit und ist seit gut einem Monat bei uns in Europa angekommen. Es hält uns seither in Isolation, aber auch mental gefangen. Die Regierungen - beispielsweise in Deutschland, Österreich und der Schweiz - haben Massnahmen getroffen, um den ökonomischen Schaden in Grenzen zu halten. Diese Entscheidungen mussten schnell getroffen werden und ohne allzu detailliertes Wissen, welche umfangreichen Auswirkungen diese Entscheidungen tatsächlich haben werden.

 

Das WOFÜR hinter diesen Massnahmen, galt der Abflachung der Ansteckungskurve und damit der Verlangsamung der Virus-Verbreitung, indem die Neuansteckungen gebremst werden sollten.

 

Warum die Virus-Verbreitung gebremst werden sollte, war der Angst geschuldet, dass unsere Gesundheitssysteme überfordert werden und die Staaten schlichtweg zu wenig Intensivkapazitäten zur Verfügung haben. Ein drastischer Anstieg von Toten war für ein solches Szenario zu erwarten. Je flacher die Ansteckungskurve, desto länger dauert der Kampf gegen das Virus.

 

"Die Ausbreitung des SARS-CoV-2-Virus hat inzwischen auf alle Bereiche unserer Gesellschaft massive Auswirkungen. Angesichts der daraus resultierenden enormen Unsicherheit kommt der Wissenschaft eine grosse Bedeutung zu. Sie muss auf der Basis aller verfügbaren Erkenntnisse und der ständig aktualisierten Datenlage eine hochdynamische Situation analysieren und Handlungsempfehlungen geben", so steht es in der dritten Ad-hoc-Stellungnahme vom 13.04.2020, der LEOPOLDINA (Nationale Akademie der Wissenschaften, Deutschland) geschrieben. Eine Auseinandersetzung mit psychologischen, sozialen, rechtlichen, pädagogischen und wirtschaftlichen Aspekten der Pandemie, führt zu zentralen Empfehlungen, die seitens der Regierung zu berücksichtigen wären.

 

Mit einer ähnlichen Situation, wenngleich vielleicht weniger umfangreich, sehen sich auch Vorstände, Geschäftsführer und Inhaber von Unternehmen und Organisationen konfrontiert. Insofern könnten die folgenden Handlungsempfehlungen der Leopoldina, als weitere Entscheidungsgrundlage auch für Unternehmen dienen:

  • Entscheidungsgrundlagen optimieren: Es gilt nach Möglichkeit - auch im Sinne von Selbstorganisation - die Erhebung des Infektions- und Immunitätsstatus der Mitarbeitenden substantiell zu verbessern. Daten in Echtzeit ermöglichen verlässlichere Kurzzeitprognosen und wenn wir diese auch noch mit den uns verbundenen Organisationen austauschen können, sowie ggf. mit den Gemeinden, Städten und den Ländern kommunizieren könnten, dann trägt das doch zur besseren Wirkung bei, oder etwa nicht? Wenn wir im Sinne von freiwilliger Bereitstellung von GPS-Daten in Kombination mit Contract-Tracing (Umgebungsuntersuchung), die aktuellen Datenschutzdiskussionen ausser Kraft setzen könnten, dann wäre doch in einer sowieso schon vernetzten Welt allen tatsächlich geholfen, oder etwa nicht? Wenn wir alle, damit die Präzision heute verfügbarer Modelle erhöhen könnten, um eine differenzierte Vorhersage des Pandemieverlaufs zu erlauben, dann retten wir gemeinsam wertvolles Leben.
  • Differenzierte Einschätzung der Risiken ermöglichen: Verfügbare Daten (Krankheitsverläufe, Todesfallzahlen) müssen in Relation zu denen anderer Erkrankungen gesetzt und auf das zu erwartende Sterberisiko in einzelnen Altersgruppen bezogen werden. Eine realistische Darstellung des individuellen Risikos muss veranschaulicht werden, denn nur so wird sich die Kooperation der Bevölkerung bei der Umsetzung von erforderlichen Massnahmen sicherstellen lassen. Auf Unternehmen übertragen bedeutet das, dass über aktuelle Entwicklungen informiert werden muss. Dies führt zu Sicherheit und Orientierung für alle Beteiligten.
  • Psychologische und soziale Auswirkungen abfedern: Eine auf Selbstschutz und Solidarität basierende intrinsische Motivation ist wichtiger, als die Androhung von Sanktionen. Dabei ist auf die Vermittlung eines realistischen - vielleicht vielmehr für alle innerhalb einer Organisation verständlichen - Zeit- und Massnahmenplans zur schrittweisen Normalisierung zu achten. Dabei sollte eine Kontrollier- und Planbarkeit für alle gewährleistet werden. Unternehmen sind gut beraten, wenn sie diesbezüglich entsprechende Hilfs- und Unterstützungsangebote für Risikogruppen bereitstellen.
  • Vielfältige Perspektiven in die Abwägungsprozesse einbeziehen: Die staatlich verordneten Massnahmen, die mit Blick auf die Pandemie den Schutz von Leben und Gesundheit bezwecken, ziehen Einschränkungen anderer Rechtsgüter nach sich. Die aktuellen unternehmerischen Entscheidungen zur Bewältigung der Krise, müssen die Mehrdimensionalität des Problems anerkennen, die Perspektiven von unterschiedlich Betroffenen und unterschiedlich Gefährdeten berücksichtigen, sowie die jeweiligen Abwägungsprozesse offenlegen und entsprechend kommunizieren. Demnach wäre etwa eine vorbeugende Entmischung einzelner Bevölkerungsgruppen, beispielsweise älterer Menschen, allein zu deren eigenem Schutz als paternalistische Bevormundung abzulehnen. [Erläuterung: Mit Paternalismus wird eine Herrschaftsordnung beschrieben, die ihre Autorität und Herrschaftslegitimierung auf eine vormundschaftliche Beziehung zwischen herrschenden und beherr Für Unternehmen gilt im übertragenen Sinne, die Mitarbeitenden ebenfalls in Entscheidungsprozesse mit einzubeziehen und nicht über deren Köpfe hinweg Massnahmen zu setzen, die am Ende des Tages keiner versteht.
  • Bildungsbereiche schrittweise öffnen: Im Bildungsbereich hat die Krise zum massiven Rückgang der Betreuungs-, Lehr- und Lernleistungen sowie zur Verschärfung sozialer Ungleichheit geführt. Die Wiedereröffnung der Bildungseinrichtungen sollte daher sobald wie möglich erfolgen. Die Möglichkeiten des Fernunterrichts, ob digital oder analog, können mit zunehmendem Alter besser genutzt werden. Wenn eben möglich, sollten Prüfungen durchgeführt werden, heisst es in den Empfehlungen der Leopoldina. Für Unternehmen könnten diese Empfehlungen in Richtung New Work entsprechende Bedeutung haben, denn von Erwachsenen sollte man die Nutzung digitaler Arbeitsmittel voraussetzen können, sofern sich diese für deren Aufgaben eignen.
  • Öffentliches Leben schrittweise normalisieren: Das öffentliche Leben kann schrittweise unter folgenden Voraussetzungen wieder normalisiert werden: 1.) die Neuinfektionen stabilisieren sich auf niedrigem Niveau, 2.) es werden notwendige klinische Reservekapazitäten aufgebaut und die Versorgung der anderen Patienten wieder regulär aufgenommen, 3.) die bekannten Schutzmassnahmen (Hygienemassnahmen, Mund-Nasen-Schutz, Distanzregeln, zunehmende Identifikation von Infizierten) werden diszipliniert eingehalten. So können zunächst zum Beispiel der Einzelhandel und das Gastgewerbe wieder öffnen sowie der allgemeine geschäftliche und behördliche Publikumsverkehr wiederaufgenommen werden. Darüber hinaus können dienstliche und private Reisen unter Beachtung der genannten Schutzmassnahmen getätigt werden. Ein kontinuierliches Monitoring der Infektionszahlen ist notwendig. Zu allen diesen Voraussetzungen könnten Unternehmen als intelligente Netzwerkknotenpunkte dienen, die wertvolle Daten für uns alle liefern. Unter diesen Aspekten könnte sich das öffentliche Leben tatsächlich ein Stück weit rascher "normalisieren" lassen und jeder von uns wäre Teil dieser Lösung.
  • Wirtschafts- und Finanzpolitik zur Stabilisierung nutzen: Staatliche Beteiligungen sollten nur im äussersten Notfall zur Stabilisierung von Unternehmen eingesetzt werden. Mit dem Auslaufen der jetzigen gesundheitspolitischen Massnahmen werden mittelfristig weitere expansive fiskalpolitische Impulse notwendig sein. Auf der Einnahmenseite beispielsweise Steuererleichterungen und auf der Ausgabenseite zusätzliche Mittel für öffentliche Investitionen, etwa im Gesundheitswesen, der digitalen Infrastruktur und im Klimaschutz. Die Krise erfordert im höchsten Masse ein europäisch-solidarisches Handeln. Eine gemeinschaftliche Krisenbekämpfung umfasst beispielsweise die Gewährleistung der Liquidität durch die Europäische Zentralbank (EZB), finanzielle Unterstützungen aus dem EU-Haushalt und der Europäischen Investitionsbank (EIB) sowie eine Kreditlinie mit auf die Pandemiefolgen fokussierter Konditionalität durch den Europäischen Stabilitätsmechanismus (ESM). Auch wenn uns die einzelnen Staaten in Europa bis dato keine grosse Einigkeit und damit kein wahres Miteinander vorgelebt haben, darf dieses Verhalten bei Unternehmern keine Nachahmung finden. Unternehmer sollten sich gerade in diesen herausfordernden Zeiten, als weitsichtige und gut vernetzte Leader beweisen und mit gutem Beispiel vorangehen und sich vor allem als ein wesentlicher Teil einer funktionierenden Volkswirtschaft verhalten. Agilität, im Sinne einer Anpassungs- und Gestaltungsfähigkeit, die nach eigenen Möglichkeiten und somit nach Gestaltungsräumen sucht, sind gepaart mit Mut zur Selbstorganisation jetzt mehr gefragt denn je. Wenn der Staat als Kooperationspartner oder vielleicht als Promotor diese Gestaltungsräume befürwortet und unterstützt, dann können wir gemeinsam die Zukunft nachhaltig gestalten.
  • Weichen stellen für Nachhaltigkeit: Politische Massnahmen sollten sich auf nationaler wie internationaler Ebene an den Prinzipien von ökologischer und sozialer Nachhaltigkeit, Zukunftsverträglichkeit und Resilienzgewinnung orientieren. Wirtschaftliche Konjunkturprogramme sollten grundsätzlich mit den Zielen des europäischen "Green Deals" vereinbar sein. Daraus lassen sich für Unternehmen ebenso Massnahmen ableiten, die der ökologischen und sozialen Nachhaltigkeit dienen, die es im nationalen wie auch internationalen Kontext zu erreichen gilt. Unternehmen und Organisationen sind gut beraten, sich als Teil eines funktionierenden globalen Gesamtsystems zu betrachten und sich dort die Frage nach der Zukunftsverträglichkeit und/oder Systemrelevanz zu stellen.
  • An einer marktwirtschaftlichen Wirtschaftsordnung festhalten: Die in der Krise getroffenen wirtschaftspolitischen Massnahmen müssen sobald wie möglich rückgeführt oder angepasst werden. Dazu gehören der Rückzug aus Unternehmen und der Abbau der Staatsverschuldung. An der Schuldenbremse ist im Rahmen ihres derzeit geltenden Regelwerkes festzuhalten. Dies erlaubt, gerade in so besonderen Zeiten wie diesen, eine deutlich höhere Verschuldung, verlangt aber bei Rückkehr zur "Normalität" wieder deren Rückführung. Ein immer wieder unterschätzter aber nach wie vor ursprünglicher Zweck eines Unternehmens ist es, die existenzielle Wirtschaftlichkeit zu gewährleisten. Wenn sich jetzt Unternehmen unter dem Deckmantel der Corona-Krise, einer lebensverlängernden Massnahme mit "Rettungsschirmgeldern" unterziehen, dann zeugt das zunächst weder von unternehmerischer Weitsicht, noch in irgendeiner Form von Zukunftsverträglichkeit. Gerade in diesem Aspekt ist radikale Ehrlichkeit angesagt, welcher sich jedes Unternehmen unterziehen sollte, wenn wir schon von Wirtschaftsordnung sprechen.

Wie eingangs erwähnt, zeigen alleine die Handlungsempfehlungen der LEOPOLDINA, mit welcher Komplexität die staatlichen Regierungen konfrontiert sind. Wenn die Entscheidungsträger sich nun auf nationaler Ebene quasi zurückziehen, dann darum, um dieser Komplexität ein Stück weit Herr zu werden. Dies zeugt von der zukünftigen Bedeutung, dezentraler und intelligent miteinander vernetzter Organisationseinheiten. Speziell wenn es um ein Zusammenwirken und damit der gemeinsamen Gestaltung einer zukunftsfähigen Europäischen Union geht, werden wir um solche intelligenten Vernetzungen nicht herum kommen.

 

Um mit aufgesetzter enhance+ Brille zu argumentieren, stellt sich die Frage, ob die europäischen Regierungsmitglieder und Entscheidungsträger ein solches Mindset überhaupt besitzen und sich dessen bewusst sind, was es an Veränderungsbereitschaft, Mut und Zutrauen tatsächlich benötigt, um eine intelligente Vernetzung auch erfolgreich umsetzen zu können. Solange uns in den täglichen Nachrichten egomanische Gestalten - ähnlich der eines Donald Trumps aus den USA - präsentiert werden, denen die Selbstinszenierung und Selbstvermarktung wichtiger erscheint, als das tatsächliche Gemeinwohl ins Zentrum seiner - wohlgemerkt, vom Volk zugesprochenen - Gestaltungsmöglichkeiten zu stellen, solange sind wir von einer Zukunftsfähigkeit weit entfernt. Selbiges gilt übrigens auch für Unternehmen und Organisationen.

 

Die in der Schweiz ansässige Avenir Suisse, ein unabhängiger Think-Tank für marktwirtschaftliche, liberale und wissenschaftlich fundierte Ideen für die Zukunft der Schweiz, bringt ein solches Mindset mit und fordert für die stufenweise Wiedereröffnung von Wirtschaft und Gesellschaft, dass Unternehmen per Selbstdeklaration eigenständig bestimmen können, ob sie deren Betrieb wieder öffnen oder nicht. Die wirtschaftsnahe Denkfabrik warnt vor planwirtschaftlichen Rezepten und macht sich stark für ein branchenneutrales Vorgehen, so beschreibt es Thomas Fuster von der NZZ Neue Zürcher Zeitung, in seinem Artikel vom 14.04.2020. ["In der Wirtschaft soll jegliche betriebliche Aktivität wieder erlaubt sein: Wie sich Avenir Suisse das Ende des Corona-Stillstands vorstellt"]. Prinzipiell sollte jede betriebliche Aktivität erlaubt sein, sofern sie im Einklang mit den Hygieneregeln des Bundesamtes für Gesundheit (BAG) steht, heisst es weiter in diesem Artikel.

In diesem Zusammenhang lässt sich erkennen, dass die Kultur der Schweiz im Umgang mit Demokratie, bereits eher ein Mindset in sich trägt, welches die Selbstorganisation und Wahrnehmung von Selbstverantwortung im Fokus hat und zudem - fast schon natürlich - auf intelligente Vernetzungen wert legt

Darüber hinaus empfiehlt Avenir Suisse, aus Gründen der Generationengerechtigkeit, die Schulden des Bundes spätestens innerhalb von 15 Jahren wieder auf das heutige Niveau zu drücken.

 

Radikale Ehrlichkeit bedeutet eben immer auch, die Auswirkungen seiner Handlungen über den eigenen Zeithorizont hinaus, zumindest anzudenken und sich über daraus resultierende Folgen ein ehrliches Bild zu machen. Radikal ehrlich heisst in diesem Zusammenhang eben auch, der Staat wird nicht jedes Unternehmen und nicht jeden Arbeitsplatz retten können. In erster Linie müssen solide Unternehmen mit erfolgreichen Geschäftsmodellen Priorität haben, wenn es um die Vergabe von Liquiditäts- und Überbrückungskrediten geht. Anderenfalls kommt es zu einer Überschuldung von Unternehmen, was wiederum die Wettbewerbsfähigkeit und das Wachstum negativ beeinflusst. Das wiederum wird uns als Gesellschaft am Ende sprichwörtlich um die Ohren fliegen und mit ziemlicher Sicherheit nachfolgende Generationen schwer belasten.

 

 

Zusammenfassend lassen sich aus dem enhance+ Lösungsansatz zur nachhaltigen Befähigung von Agilität, Selbstbestimmtheit und Selbstorganisation, folgende erste Learnings ableiten:

  • Den bisherigen ökonomischen Auswirkungen des Lockdowns (oder Shutdown), müssen wir radikal ehrlich begegnen. Angefangen vom Anstieg der Arbeitslosigkeit und monatlichen Staatskosten in Milliardenbereichen, bis hin zur weltweiten Rezession, kam es alleine in den letzten Wochen zu gravierenden wirtschaftlichen Verwerfungen, die im Kollektiv nur sehr schwer zu bewältigen sein werden - sofern ein solches Kollektiv schon ansatzweise funktionieren würde.
  • Im Sinne von Selbstorganisation ist der Fokus von Staat und Unternehmen, auf Gestaltungsmöglichkeiten zu legen, die dem Zweck (Purpose) der Schadensminimierung von Menschen und Gesellschaft dienen. Leider können wir an dieser Stelle nicht von einer Schadensvermeidung sprechen, weil bis dato bereits zu viele Menschen an dem Covid-19-Virus weltweit gestorben sind.
  • Eine intelligente Vernetzung auf zunächst europäischer Ebene ist seitens breit akzeptierter Persönlichkeiten (menschliche Talente) herzustellen und mit viel Mut und Zutrauen, kontinuierlich auszubauen. Dabei können international anerkannte Organisationen als Multiplikatoren und/oder Promotoren zur Wirkung kommen. Multiplikatoren sind vor allem für das Übersetzen, oder Verständlich-machen von Ergebnissen und Massnahmen von wesentlicher Bedeutung.
  • Wird beispielsweise die Selbstorganisation innerhalb von Unternehmen, unter anderem dazu verwendet, das Testen auf Ansteckung von Covid-19 für das eigene Personal einzuführen, könnten die daraus ermittelten Daten an zentralen Netzwerkpunkten (zB. Gemeinden, Städte, ...) sinnvoll zusammengeführt werden. Mit diesen grossflächigen Tests könnten Wissenslücken geschlossen werden, die dabei helfen, die Dynamik und Gefährlichkeit des Virus besser zu verstehen.
  • In Verbindung dieser selbstbestimmten und selbstorganisierten Testungen, mit einer intelligenten Vernetzung, erschliessen sich daraus klar und deutlich mehr Vorteile, als dass wir aktuell unnötige und bremsende Diskussionen rund um den Datenschutz führen. Wenn aus solchen intelligenten Vernetzungen unmittelbare Ansteckungsketten mit dem Covid-19 Virus ersichtlich werden, könnten auch gezieltere Massnahmen der Isolierung eingeleitet werden, als das bisher mit ganzen Gemeinden, Städten oder sogar Regionen der Fall war.
  • Was eine intelligente Vernetzung in Bezug auf die Innovationskraft von Unternehmen zur Folge hat und was dabei aus dem Zusammenwirken (weQ) wertvolles entstehen kann, beweisen zwei eindrückliche Musterbeispiele aus Vorarlberg. Zum einen ist hier die Initiative "Mehrweg Mund-Nasen-Schnellmaske" unter Koordination von der WISTO (Wirtschafts- Standort Vorarlberg Gesellschaft) und der Smart Textiles Plattform erwähnenswert. Und zum anderen die Initiative "safedi" einem Abstandssensor, um den Mindestabstand zwischen Personen zu gewährleisten, welcher unter Koordination der Heron Innovations Factory entwickelt wurde. Bei beiden Initiativen war die intelligente Vernetzung, auf Grundlage eines für alle Beteiligten klar ersichtlichen Zwecks (Purpose), der Antrieb für das Zustandebringen solcher Innovationen, binnen kürzester Zeit. Dafür gilt allen Initiatoren und den Kooperationspartnern, ein ganz grosses Lob. Das ist Höchstleistung von Gestaltungs- und Zukunftsfähigkeit, wie wir es als Gesellschaft benötigen, um dem gemeinsamen Zweck der Schadensminimierung von Menschen und Gesellschaft tatsächlich auch gerecht zu werden.
  • Um die daraus resultierende Frage gleich vorweg zu beantworten: Nein - es braucht nicht immer eine Ausnahmesituation oder gar Krisensituation, dass derartige Höchstleistungen sichtbar werden. Wenn wir als Menschen unsere inneren progressiven Kräfte mobilisieren können, dann sind derartige Innovationen und eine offensichtlich nachhaltige Wertsteigerung immer möglich.
  • Insofern haben wir jederzeit - auch gerade jetzt - die Möglichkeit, tatsächlich die "gedanklichen Weichen" für Nachhaltigkeit zu stellen. Im Bewusstsein, dass diese nicht alleine durch politische Massnahmen geprägt und umgesetzt werden kann und muss, gilt es dieser Form von Nachhaltigkeit gemeinsam nachzukommen. Im Sinne von enhance+ gilt es einmal mehr, den Menschen in den Mittelpunkt zu stellen und ihm empathisch und vertrauensvoll den Raum und die Zeit zu geben, sich einzubringen und gemeinsam zu lernen und zu wachsen. Nicht die Technik oder eine bestimmte Technologie und auch nicht ein Betriebssystem, oder bereits bekannte Management-Methoden sind jetzt erfolgsrelevant, sondern das in den Menschen innewohnende Potential, sowie der vertrauensvolle Umgang miteinander.
  • Wie so oft im Leben, benötigt es hierfür eine offene und transparente Kommunikation. Eben auch eine radikale Ehrlichkeit. Im Sinne von intelligenter Vernetzung, darf eine solche Kommunikation von radikaler Ehrlichkeit, nicht an hierarchischen Strukturen scheitern, sondern muss sogar über diese hinaus wachsen.
  • Ausgestattet mit dem enhance+ Bewusstsein der natürlichen Aversion von Menschen gegenüber Veränderungen und einer ordentlichen Portion an Mut, ist es unsere Aufgabe, Menschen darin zu befähigen, Veränderungen zuzulassen und uns gleichzeitig vertrauensvoll zu begegnen.
  • Es ist die Aufgabe von uns allen, achtsam, beharrlich und verantwortlich, die stattfindenden Transformationen mitzugestalten und dabei Brüche auszubalancieren. Damit bewirken wir eine nachhaltige Wertsteigerung von Menschen und Gesellschaft.
  • Auch Unternehmen und Organisationen sind von Menschen gemacht und keine Systeme, die der kühlen Logik von Maschinen unterliegen.

Die Zeit verrinnt, die Gegenwart schrumpft, die Möglichkeiten der Planbarkeit schwinden. Das was gestern galt, hat für das was in der Zukunft zählt, kaum noch Prognosekraft. 

Die Situationen werden immer unübersichtlicher und die Lösungen leider nicht in dem zu finden, was gestern noch funktioniert hat.

Der enhance+ Lösungsansatz: die Fähigkeit zur Improvisation. "Schwimmen zu lernen" um auf immer neue Situationen und Ereignisse angemessen reagieren zu können.

 

AGILITÄT als neues Paradigma.

 

 

Wozu dient enhance+ und was machen wir, bzw. was ist unser Ziel?

Wir schaffen Bewusstsein und aktivieren Potenziale, in einer methodisch empathischen Auseinandersetzung mit den Menschen einer Organisation. Damit gelingt es diesen Menschen, auf Veränderungen mit Agilität und selbstorganisierten Lösungen reagieren zu können und dabei gleichzeitig die Zukunft zu gestalten. Unser Ziel ist es, die Potenziale und Performance der Mitarbeitenden auf diejenigen Herausforderungen der Organisation zu konzentrieren, welche für eine nachhaltige Wertsteigerung am wichtigsten sind.

 

Der gemeinsame Zweck?

Wir tragen zur nachhaltigen Wertsteigerung bei, auf Grundlage bestehender menschlicher Ressourcen. Wir sehen unsere Zukunft im Zusammenwirken von Talentismus, WIR-Kultur, Co-Working, Coopetition und der Sinn-Ökonomie. Diese Zukunft wollen wir führend und wirksam mitgestalten, indem wir für Orientierung und Sicherheit sorgen, die zu nachhaltigem Mehrwert führen. Unsere besondere Fähigkeit liegt darin, dass wir kollektives Bewusstsein entwickeln und für gemeinsames Verständnis sorgen.